Freitag, 8. April 2016
Liberalismus erwache!
Was passiert denn gerade in Frankreich: En Marche, heißt eine neue politische Kraft, die sich weder als rechts noch als links verstanden wissen will. Gegründet von einem amtierenden Wirtschaftsminister.
Auch in Deutschland tut sich was, nach dem heute veröffentlichten Deutschland-Trend würden 7 Prozent die Liberalen wählen. Also, seit meinem letzten Blog hat sich in Sachen Liberal eine Menge getan, s. Hamburg und andere Landtagswahlen. Leider sind auch zwei große Liberale von uns gegangen. Genscher war viele Jahre für mich der "ewige Außenminister" und Guido Westerwelle durfte ich persönlich als einen gestandenen und mit Herzblut ausgefüllten Liberalen mit besonders scharfer Zunge erleben. Ich erinnere an den von mir organisierten Wahlkampfauftritt von Westerwelle auf dem Marktplatz vor dem Emporeteich in Buchholz 2001.

Aktuell kann ich in meinem neuen Heimatort feststellen, dass kommende Wahlen einen belebenden Effekt auf einen bis dato kaum noch lebensfähigen Ortsverband haben können. Plötzlich sehen Menschen die Chance, in den Gemeinderat kommen zu können und eilen zur Partei, auch wenn sie noch nicht Mitglied sind. Und ein Vorsitzender, der wenige Tage zuvor noch nicht wußte, wie es weitergehen soll, präsentiert plötzlich einen Nachfolgekandidaten. Ich muss sagen, es gibt Phänomene, die wiederholen sich immer wieder. Immerhin blieb es mir damit erspart, selbst den Vorsitz übernehmen zu müssen und selbstverständlich bringe ich mich in dem Maße ein, in dem ich es mir und anderen zumuten kann. Deshalb habe ich das Amt des stellv. Vorsitzenden übernommen und es würde mich nicht wundern, auch das kenne ich, wenn ich nach den Wahlen im September plötzlich kommissarisch Vorsitzender würde.

Geradezu ärgerlich finde ich es allerdings, dass es Menschen gibt, die sich für unersetzlich halten und nicht die Konsequenzen ziehen, die nötig wären. Die Liberalen sind dabei sich zu erneuern, da braucht es kein politisches Personal, das sich verschlissen hat. Auch die Außendarstellung sollte endlich neue Wege suchen. Warum soll ein junger Mernsch sich von Programmen angesprochen fühlen, die kaum Unterschiede zwischen den Parteien erkennen lassen und zudem dazu neigen, der "lingua blablativa" zu verfallen, wie der Soziologe Luhmann es beschrieben haben soll?

Und es ist für Liberale mehr als notwendig, sich selbst besser zu beschreiben als nur über die aneinandergereihten Worthülsen Freiheit und Verantwortung. Mein liberales Brevier gibt dazu mehr her!

Aber gut, nutzen wir das neue entstandene Interesse und treten wir für eine humane, liberale und pragmatische Politik ein, die den Menschen nützt und sie stärkt.